SV Hülben Turnen

SV Hülben wird württembergischer Landesmeister

Die Turnerinnen aus Hülben erreichen beim Landesfinale in Sontheim an der Brenz den ersten Platz. Insgesamt neun Mannschaften sind zum Wettkampf um den Landesmeistertitel angetreten.

Geräteturnen. Die Turnerinnen im SV Hülben haben sich am vergangenen Wochenende den Titel „württembergischer Landesmeister“ erkämpft. Am Samstag (11. November) hat in Sontheim an der Brenz das Landesfinale der Leistungsklasse 1 stattgefunden. Insgesamt neun Mannschaften waren am Start, sie alle hatten sich vorher bei der Bezirksmeisterschaft für diesen Wettkampf qualifiziert.  Trainerin Sabrina Maier hatte für die Landesmeisterschaft ein Team aus der zweiten und ersten Mannschaft zusammengestellt, eine Mischung aus jungen und älteren Turnerinnen. In der Riege der jüngeren gingen Emily Sprenger, Charlotte Hartmann, Finia Holder und Pia Kächele an den Start, als erfahrene Turnerinnen waren Carina Kraiser, Mara Gaßner, Melanie und Valerie Burdukov dabei.
Die Voraussetzungen für diesen Wettkampf waren nicht ideal, denn bereits am nächsten Tag stand ein Bundesliga-Wettkampf auf dem Programm. Es galt also, das Team und die Übungen so auszuwählen, dass noch Kraft für den nächsten Tag übrigbleibt. Da die Anforderungen bei der Leistungsklasse 1 nicht ganz so hoch sind wie in der Bundesliga, reduzierte Trainerin Sabrina Maier die Schwierigkeiten von vorneherein leicht, um die Mädchen zu schonen.

Anspruchsvolle Tsukaharas
Der Wettkampf begann am Boden. Alle zeigten ausdrucksstarke und fehlerfreie Übungen, die den Anforderungen entsprachen: Zwei Salti in einer Bahn sowie eine Schraube. Für die Hülbener Bodenübungen gab es großen Beifall und hohe Punktzahlen im 13-er und 14-er Bereich. Carina Kraiser erturnte sich an diesem Gerät die beste Note des Tages von 14,7 Punkten.

Mara Gaßner eröffnete den Wettkampf am nächsten Gerät, dem Sprungtisch, mit ihrem neuerlernten Sprung, einem Yamashita mit halber Drehung. Anschließend brachten die Küken des Teams hochanspruchsvolle Tsukharas in den Stand und bekamen sehr gute Wertungen. Charlotte Hartmann erhielt 11,35 Punkte, Finia Holder 11,7 Punkte und Pia Kächele 11,9 Punkte. Den Schluss machte die erfahrene Turnerin Valerie Burdukov mit einem Tsukahara gebückt. Sie erhielt für ihre perfekte Ausführung die höchste Punktzahl des Tages. Durch die gestandenen Sprünge holte sich das Team mit großem Abstand den Gerätegewinn am Sprung.

Weiter ging’s am Stufenbarren. Auch hier gewann der SV Hülben das Gerät. Emily Sprenger eröffnete mit einet flüssigen Übung mit freier Felge und bekam großen Applaus. Es folgten Charlotte Hartmann, Valerie Burdukov, Pia Kächele und Carina Kraiser. Alle vier konnten ihre Riesenfelgen mit freien Felgen perfekt durchturnen: Die Kampfrichter belohnten sie mit den höchsten Wertungen des Tages. Valerie Burdukov erreichte sogar die Tageshöchstnote.

Fulminanter Abschluss am Schwebebalken
Am Abschlussgerät, dem Balken, lief es optimal für die Truppe. Finia Holder eröffnete das Gerät und bekam für ihren Salto und ihren Flick-Flack die zweitbeste Note von sagenhaften 14,05 Punkten. Lediglich Valerie Burdukov und Pia Kächele mussten den 10 Zentimeter breiten Balken ihrem Salto rückwärts jeweils einmal verlassen, ansonsten kamen alle Mädels sturzfrei durch. Melanie Burdukov setzte ihren Salto rückwärts und die schweren Sprünge sicher in den Stand. Carina Kraiser beendete das Gerät. Sie zeigte ihr Rad ohne Hände, ihre Doppeldrehung auf einem Bein und ihren Flick-Flack. Alle Elemente brachte sie sicher und gekonnt in den Stand und bekam dafür die Tageshöchstnote von 14,7 Punkten. Auch dieses Gerät gewann ganz klar der SVH für sich.

Insgesamt siegte der SV Hülben souverän, deutlich vor dem Verein aus Sontheim und der TSG Balingen. Als beste Vierkämpferin des Tages ging Valerie Burdukov hervor. Als Kampfrichterin war für den SVH die Jugend-Trainerin Carla Meinschien mit dabei. Trainerin Sabrina Maier fasst zusammen: „Ich bin ganz stolz auf die Mädels. Es ist schön zu sehen, wie sie zusammenhalten.“

SV Hülben kämpft sich in der Bundesliga nach vorne

Beim Wettkampf der Bundesliga Süd in Waging am See landen die Hülbener Turnerinnen auf Platz fünf von sieben. Das zeigt, dass die Mannschaft der Konkurrenz gewachsen ist.
 

Geräteturnen. Einen stolzen fünften Platz haben die Turnerinnen des SV Hülben am vergangenen Sonntag (12. November) beim dritten Wettkampf der Saison in der Bundesliga Süd in Waging am See erreicht. Zum Ende der vergangenen Saison war die Mannschaft unerwartet in die Bundesliga aufgestiegen, weil eine andere Mannschaft zurückgetreten war. Auch der Klassenerhalt ist aus rein formalen Gründen – wiederum wegen des Ausfalls eines anderen Teams – längst gesichert. Vor diesem Hintergrund ist diese Saison also ein Probelauf. Es geht um die Frage, ob man sich turnerisch in der Bundesliga halten kann. „Dass wir der Konkurrenz gewachsen sind, zeigt dieser Wettkampf deutlich“ sagt Trainerin Sabrina Maier. Dabei waren die Voraussetzungen eher ungünstig, denn schon am Tag zuvor hatten die Mädchen einen wichtigen Wettkampf zu bestreiten: Die Württembergische Landesmeisterschaft des LK1 in Sontheim. Etwas ausgepowert, aber hochmotiviert – Hülben wurde Landesmeister– fuhren Turnerinnen, Eltern und Fans am am Vorabend des Wettkampfs im Bus nach Waging. An den Start gingen Mara Gaßner, Melanie Burdukov, Carina Kraiser, Pia Kächele, Finia Holder, Vivienne Fandrich und Valerie Burdukov. Auf Antonia Schwarz, Marga Hinderer und Sarah Baun musste man aus unterschiedlichen Gründen – Studium, Trainingsrückstand und Verletzung – verzichten.
 

Paradegerät Boden
Der Start am Paradegerät Boden verlief optimal. Mit ausdrucksstarken und technisch sauberen Übungen glänzte die Truppe auf der Fläche. Mit dem Publikum und Fans im Rücken erreichten sie sogar das zweitbeste Ergebnis des Tages. „Es hat richtig Spaß gemacht, den Mädels zuzusehen. Alle sind sturzfrei durch ihre Übungen gekommen, sodass es hohe Noten regnete“. Und das, obwohl bei Valerie Burdukov spontan der Doppelsalto rückwärts aus der Kür genommen werden musste – zu ihrer Sicherheit, denn sie hatte am Tag zuvor an vier Geräten geturnt, was ihr noch schwer in den Beinen lag. Nichtsdestotrotz glänzte sie, ebenso wie ihre Vereinskameradinnen, mit verschiedenen Schraubensalti. Sie erturnte sich 10,4 Punkte, Finia Holder erreichte 10,2 Punkte, Mara Gaßner 10,45 Punkte, Melanie Burdukov 10,7 Punkte. Carina Kraiser, die nach ihrer Knie-OP wieder am Boden einsatzfähig war, bekam sogar 11,4 Punkte. Sie erreichte die drittbeste Tagesbewertung an diesem Gerät.
 

„Abgerechnet wird zum Schluss“
Hochmotiviert ging es an den Sprungtisch. Der SV startete mit vier wertvollen Tsukaharas und einer Radwende mit ganzer Schraube von Vivivenne Fandrich. Sie erhielt für ihre gute Ausführung 10,9 Punkte. Pia Kächele und Melanie Burdukov konnten ihren Schwung nicht optimal dosieren, sodass sie bei der Landung überkippten und ihn nicht stehen konnten. Sie verloren dadurch jeweils einen Punkt. Finia Holder und Valerie Burdukov konnten erneut ihren sicheren „Tsuki gebückt“ in den perfekten Stand setzen und erbrachten wichtige Punkte – 11,95 und 12,0 – fürs Teamergebnis. Außerdem waren ihre Sprünge die fünft- und sechstbesten des Wettkampftages. „Leider musste rechnerisch ein Sturz ins Ergebnis einfließen. Zwei Tsukaharas waren sehr hoch und dadurch leider zu schwungvoll“, analysiert Sabrina Maier. Dennoch gab es insgesamt die fünftbeste Bewertung. „Der Abzug hat uns aber nicht aus dem Konzept gebracht. Denn abgerechnet wird erst zum Schluss“ sagt die Trainerin.

Am dritten Gerät, dem Stufenbarren, lief es umso besser. Vivienne Fandrich, Pia Kächele, Valerie Burdukov, Melanie Burdukov und Carina Kraiser kamen sturzfrei und ohne Verzögerung durch ihre Übungen. Mit Flugelementen zum oberen Holm, Riesenfelgen und freien Felgen konnten sie ihr Können unter Beweis stellen. „Hier fehlt es uns noch etwas am höheren Schwierigkeitsgrad. Die Noten waren in Ordnung, jedoch wussten wir vorab, dass wir hier nicht mit den Besten mithalten konnten. Dennoch haben die Mädels super gekämpft und ihre Übungen fehlerfrei durchgezogen. Das war das Ziel“, analysiert Sabrina Maier. Carina Kraiser und Valerie Burdukov knackten jeweils die 8 Punkte, Vivienne Fandrich, Pia Kächele und Melanie Burdukov lagen im 7-Punkte-Bereich.

„Zittergerät“ Schwebebalken zum Schluss
Als viertes und letztes Gerät stand der Schwebebalken auf dem Programm, in Hüben auch respektvoll „Zitterbalken“ genannt. „Hier entscheidet sich oft der Wettkampf, denn wer oben bleibt, bekommt normalerweise eine hohe Wertung“, erläutert die Trainerin. Die Mädels nahmen ihre letzte Kraft zusammen und wollten dieselbe Leistung wie am Vortag beim Landesfinale abrufen. Das gelang relativ gut: Carina Kraiser, Finia Holder, Valerie Burdukov und Melanie Burdukov brachten ihre Übungen mit Rück-und Seitelementen sowie schweren Sprüngen sturzfrei durch. Lediglich Pia Kächele musste das Gerät einmal verlassen, turnte aber dennoch mit Bravour ihre Übung zu Ende. Bei zwei Turnerinnen wurde eine Anforderung aberkannt, da die Elemente nicht in Verbindung gezeigt werden konnten, hier wurde jeweils ein halber Punkt abgezogen. Melanie Burdukov erreichte starke 10,44 Punkte, Carina Kraiser sogar 10,95 Punkte. Insgesamt war es das viertbeste Ergebnis am Schwebebalken.

In der Einzelwertung der besten 4-Kämpferinnen belegte Valerie Burdukov Platz 7 und ihre Schwester Melanie Platz 11.

Die Freude bei der Siegerehrung war groß im Hülbener Lager, denn man hatte sich zum Ziel gesetzt, zumindest einen Gegner hinter sich zu lassen. Nun waren es sogar zwei. Mit nur 0,05 Punkten mehr wäre das Team auf Augenhöhe mit dem Viertplatzierten, der TSG Balingen gelandet. Mit weiteren 0,5 Punkten mehr hätte man mit dem Drittplatzierten, dem VFL Kirchheim/Teck mithalten können.  „Es wäre noch mehr als Platz 5 möglich gewesen, wenn sich nicht winzige Fehler eingeschlichen hätten“, resümiert Trainerin Sabrina Maier.

Ergebnisse

1.Wettkampfgemeinschaft Filder-Necker 170,3P

2.TG Breisgau 168P.

3.VFL Kirchheim/Teck 161,1P.

4.TSG Balingen 160,6P

5.SV Hülben 160,55P.

6.Turnteam Schwaben 160,15P.

7.TSV Unterföhring 155,35P.

8.Heidenheimer Sportbund 0 P.