Beim letzten Wettkampf der 3. Bundesliga am 10. November in Esslingen erreicht der SV Hülben den 6. Platz und verteidigt Tabellenrang 2.
Oberes Ziel der Turnerinnen im SV Hülben war es im Vorfeld der Wettkampfsaison, den Klassenerhalt zu sichern. Doch wer hätte gedacht, dass es gleich so gut läuft?! Die Mädes steigerten sich von Wettkampf zu Wettkampf, sodass sie in der Abschlusstabelle nach vier Wettkämpfen auf dem beachtlichen zweiten Platz landeten. Meister und somit Aufsteiger in die zweite Bundesliga ist der TSV Unterföhring, den dritten Rang erreichte der TV Wetzgau. Die KTV Hohenlohe, die schon als Absteiger aus der zweiten Bundeliga in die dritte kam, steigt weiter ab und turnt kommendes Jahr eine Liga weiter unten, in der Regionalliga.
Als Tabellenzweiter reiste die Gruppe zum letzten Wettkampf der 3. Bundesliga in Esslingen in der Weilhalle an. Hochmotiviert gingen die Mädels um Valerie und Melanie Burdukov, Pia Kächele, Tatjana Schmid, Carina Kraiser, Finia Holder und Mara Gaßner an die Geräte. Der beim Wettkampf zuvor errungene zweite Tabellenplatz sollte verteidigt werden. Doch dafür mussten sie am letzten Gerät, dem Boden, hart kämpfen und nochmals wichtige Punkte sammeln. Denn am vorletzten Gerät, dem Schwebebalken, hatten die Mädels mehr als Pech. Insgesamt 7 Stürze verbuchten die Mädels an diesem Gerät, sodass sie dort mehr oder weniger ihren Wettkampf verloren haben. Am Ende des Wettkampfes hieß es Platz 6 für die SV Turnerinnen. Das ist gerade nochmal gut gegangen, denn Platz 7 hätte den dritten Tabellenrang bedeutet.
„Der Balken war wie verflucht. Eine nach der anderen musste das Gerät verlassen“, erinnert sich Trainerin Daniela Braun. „Das war ganz untypisch für die Mädels, denn sie haben im Training enorm viele Übungen fehlerfrei durchgezogen und alles sicher beherrscht. Jeden Salto, jeden Aufgang. Es war ein Drama und tat mir so leid“, fügt Trainerin Sabrina Maier hinzu.
Dabei hatte am Sprung alles so gut angefangen. Der SVH ging mit 48,50 Punkten als beste Mannschaft des ganzen Wettkampfes aus diesem Gerät hervor. Valerie Burdukov, Carina Kraiser und Finia Holder konnten ihren anspruchsvollen Sprung jeweils mit einem gebückten Rückwärtssalto sicher stehen und bekamen wie ihre Vereinskollegin Tatjana Schmid mit ihrem Saltovorwärts-Sprung Noten über 12. Melanie Burdukov, die beim letzten Wettkampf einen der besten Sprünge gezeigt hatte, musste diesmal leider einen Sturz in Kauf nehmen, da sie zu viel Schwung hatte. Was aber nicht in die Wertung einging, da man eine Streichwertung pro Gerät hatte.
Zufrieden wechselte das Team an den Stufenbarren. Finia Holder, Pia Kächele und Melanie Burdukov brachten ihre Übung fehlerfrei und flüssig mit ihren Handstandelementen durch. Alle drei bekamen Noten über 8 Punkte. Pia Kächele zeigte mit ihrem „Bückstecher“, was in ihr steckt, und erreichte wichtige 8,45 Punkte fürs Team. Nun folgten die beiden Übungen von Carina Kraiser und Valerie Burdukov. Beide zeigten die Schwierigkeit und Anforderung „eine ganze Drehung im Handstand“. Beiden gelang das Element hervorragend, jedoch musste Carina Kraiser bei ihrem ansonsten so sicheren Bückstecher in den Handstand überkippen. Sie bekam dennoch gute 8,8 Punkte. Valerie Burdukov konnte ihre Übung gekonnt durchziehen und bekam tobenden Beifall.
Am Schwebebalken lief beim Einturnen noch alles glatt. Pia Kächele, Finia Holder, Carina Kraiser, Melanie Burdukov und Valerie Burdukov standen ein Element nach dem anderen. So sollte es beim Wettkampf leider nicht laufen, denn nun folgte das Balkendrama. Lediglich Finia Holder konnte sich eine Wertung im zweistelligen Bereich erturnen. Sichtlich geschockt und auch den Tränen nahe wechselte man an die Bodenfläche. Das Trainerteam und die Hülbener Fans gaben alles, um ihnen den Rücken für das letzte Gerät zu stärken. Das half, denn die Mädels zeigten hochanspruchsvolle Übungen zu mitreißender Musik und wurden von den Kampfrichtern mit hohen Noten belohnt. Mit 44,25 Punkten waren sie die drittbeste Mannschaft an diesem Gerät. Valerie Burdukov, Tatjana Schmid und Carina Kraiser konnten erneut – als einzige Mannschaft- drei gestandene Doppelsalti präsentieren. „Jahrelang wurde dieses Element geübt, nun sitzt es bei ihnen felsenfest“, freut sich Sabrina Maier, die das Team schon einige Jahre trainiert. Melanie Burdukov legte eine Schraubengala hin. Alle Schraubensalti, ob in einfacher oder eineinhalbfacher Ausführung, konnte sie perfekt in den Stand setzen. Trotz der „fehlenden“ Anforderung dem Doppelsalti erturnte sie aufgrund ihrer Sauber- und Genauigkeit eine hohe Note. Auch Mara Gaßner glänzte an ihrem Paradegerät mit einer tollen, ausdrucksstarken Übung, mit hoher Akrobatik und tollen Sprüngen.
Bei der Siegerehrung wurde es spannend. Man wusste, dass dieser Wettkampf nicht so toll gelaufen war, da man am Balken viel zu viele Punkte liegengelassen hatte. Umso größer war der Jubel von Turnerinnen, Trainerinnen und Fans, als der SVH ganz knapp vor dem TV Wetzgau auf Platz 2 in der Tabelle gerufen wurde. Dem ganzen Team standen die Haare zu Berge: Der SVH ist Vizemeister der dritten Bundesliga. „Es war wie eine Achterbahn- Fahrt- die Gefühle gingen auf und ab“, sagt Daniela Braun. „Einfach schön für die Mädels, dass es trotz dem Balken noch geklappt hat. Sie haben es sich mehr als verdient. Ihr Trainingsfleiß war enorm“, ergänzt Sabrina Maier.
Als Kampfrichterin waren erneut Jeanette Synovzik aus Munderkingen und Eva Köhler von der TS Neckargym mit dabei. Vielen Dank für euren Einsatz.
Nun geht es in die wohlverdiente Wettkampfpause. Am 3.Mai.2025 geht die Saison in Waging am See erneut los. Bis dahin wird fleißig trainiert und an neuen Elementen geübt.
Tabelle:
1.TSV Unterföhrung (Aufsteiger)
2.SV Hülben
3.TV Wetzgau
4.VFL Kirchheim / Teck
5.Turnteam Schwaben
6.TSG Balingen
7.TV Kempten
8.KTV Hoheneck (Absteiger)
V.l.n.r.: Valerie Burdukov, Melanie Burdukov, Tatjana Schmid, Finia Holder, Pia Kächele, Mara Gaßner, Carina Kraiser
Das Team mit Trainerinnen Daniela Braun und Sabrina Maier