Sensationelle Leistung der ersten aktiven Turnmannschaft des SV Hülben. Mit Rang 2 beim zweiten Wettkampftag der dritten Bundesliga klettert das Team in der Tabelle von Platz 4 auf den beachtlichen zweiten Platz.
Am Samstag (13. Juli) hat der zweite von insgesamt vier Wettkampf der 3. Bundesliga Süd in Waging am See stattgefunden. Mit Fans im Gepäck reiste die Gruppe einen Tag vorher an, um fit und ausgeschlafen beim Wettkampf zu sein. Für den SV gingen an die Geräte: die 13-Jährigen Pia Kächele und Finia Holder sowie Carina Kraiser, Mara Gaßner, die Schwestern Valerie und Melanie Burdukov und Tatjana Schmid. Letztere, welche den SVH bereits beim Aufstiegswettkampf in die Regionalliga unterstützte, ist neu im Team und wechselte von ihrem Heimatverein, dem TSB Ravensburg (Oberliga), zum SV Hülben, um höher turnen zu dürfen. Verletzungs- und studienbedingt musste das Team auf Marga Hinderer, Sarah Baun und Antonia Schwarz verzichten. Vivienne Fandrich, Abteilungsleiterin Jugendturnen und aktive Turnerin, unterstützte ihr Team vor Ort und stand in den Startlöchern, falls eine Turnerin ausfallen sollte.
Hochmotiviert starteten die Mädels um 9.20 Uhr in Waging am See mit dem Einturnen. Um 11 Uhr ging dann der Wettkampf los. „Die Mädels waren super vorbereitet, top fit und hochmotiviert”, sagt Trainerin Sabrina Maier und ergänzt: „Insgeheim wusste ich, dass der Wettkampf in Waging ein besonderer für uns werden könnte, wenn die Mädels ihre Leistung vom Training abrufen”
Auftakt an den „riskaten“ Geräten
Das Team begann am Stufenbarren. Alle fünf Mädels zeigten anspruchsvolle Übungen mit Elementen im Handstand: Riesenfelgen, freie Felgen, Bückschwünge oder ganze Drehungen im Handstand. Finia Holder legte gut vor und bekam für ihre flüssig durchgeturnte Übung 7,95 Punkte. Melanie Burdukov steuerte dank ihrer technisch guten Übung mit 8,65 Punkte zum Mannschaftsergebnis bei. Pia Kächele, die ihre Übung im Training stets beherrschte, hatte zu viel Schwung und musste das Gerät gleich zwei Mal verlassen, da sie bei den Handständen überkippte. Valerie Burdukov (8,95 Punkte) und Carina Kraiser (9,6 Punkte) zeigten ihre neu erlernten Riesenfelgen mit ganzer Drehung in einer spitzen Ausführung und wurden mit wichtigen Punkten und großem Jubel von der Mannschaft gekürt. Das Team wurde mit dem drittbesten Mannschaftsergebnis am Stufenbarren belohnt.
Sichtlich zufrieden wechselte man an den Schwebebalken. Ziel war es, unter allen Umständen auf dem 1,25 m hohen Balken oben zu bleiben, denn ein Sturz kostet gleich einen Punktabzug – und dies kann in der Tabelle gleich mehrere Plätze kosten. Hochkonzentriert gingen sie an das Gerät. Finia Holder eröffnete auch dieses Gerät, gefolgt von Valerie Burdukov, Pia Kächele, Melanie Burdukov und Carina Kraiser. Alle Mädels zeigten auch hier schwere Elemente ohne Hände: Salti rückwärts, Flick-Flack, freies Rad, Sprünge sowie einbeinige Drehungen. Finia Holder zeigte ihr neues D-Element 2-fache Drehung einbeinig in der Hocke. Sie brachte die Übung, wie ihre Vereinskameradin Carina Kraiser, perfekt in den Stand. Dafür erhielt sie gute 10,0 Punkte. Pia Kächele zeigte diese Drehung in einfacher Ausführung und ihre Verbindung mit einem Salto rückwärts mit anschließendem Flick Flack und bekam hierfür großen Beifall. Melanie Burdukov und Carina Kraiser legten nach. Ohne großen Wackler schwebten sie auf dem 10 Zentimeter breiten Balken und beendeten ihre Übung sturzfrei. Carina Kraiser turnte sogar die viertbeste Übung an diesem Gerät. Lediglich Valerie Burdukov musste beim Salto das Gerät einmal verlassen, turnte dennoch fokussiert weiter und brachte noch wichtige Punkte fürs Gesamtergebnis.
Tolle Choreografien am Boden
Nachdem die Gruppe die „risikoreichen“ Geräte hinter sich gebracht hatte, war Aufatmen angesagt. Man wechselte zur Bodenfläche. Mit ihren tollen Choreografien zur Musik brachten die Mädchen wie schon beim letzten Wettkampf das Publikum zum Mitklatschen. Mit sagenhaften drei gestandenen Doppelsalti von Tatjana Schmid, Carina Kraiser und Valerie Burdukov setze man die Latte sehr hoch, denn kein weiteres Team konnten an diesem Tag gleich drei Doppelsalti präsentieren. Mara Gaßner stockte ihre Übung im Vergleich zum letzten Wettkampf auf: mit 1 1/2 Schrauben und der langen Saltobahn mit einer Schraube. Jedoch verlor sie 0,8 Punkte, da die Kampfrichterinnen ihre Sprungkombination nicht anerkannten. So ging es auch ihrer Vereinskollegin Carina Kraiser. Auch ihre Kombi wurde nicht anerkannt. Melanie Burdukov, Bodenspezialisitin, konnte ihre Schraubensalti und ihre Sprünge wie gewohnt perfekt in den Stand ausführen und holte sich starke 10,85 Punkte. Tatjana Schmid steuerte mit 11,0 Punkten die höchste Wertung im SV-Lager bei. Valerie Burdukov lieferte 10,75 Punkte, Kraiser Carina mit 10,7 Punkte. Lediglich der TSV Unterföhring hatte an diesem Gerät die Nase mit einem Zehntel vorn. „Sehr schade, dass die Kombinationen bei den zwei Mädels nicht anerkannt wurden und sie dadurch Punkte verloren haben. Aber alle fünf Turnerinnen haben mit ihren schweren Übungen sowohl beim Publikum als auch bei Kampfrichtern und Gegnern Eindruck hinterlassen. Ich war so stolz auf sie”, resümiert Sabrina Maier.
Zum Schluss wechselte man an den Sprungtisch. „Was die Mädchen hier zeigten, war genial“, freut sich Sabrina Maier. Mit 48,25 Punkten war der SVH an diesem Gerät die beste Mannschaft des Tages. Melanie Burdukov (11,95 Punkte), Valerie Burdukov (11,9 Punkte) Carina Kraiser (12,3 Punkte) und Finia Holder (11.7 Punkte) konnten ihren Tsukuhara gebückt perfekt präsentieren und bekamen Höchstnoten. Tatjana Schmid beeindruckte mit ihrem hohen Überschlag mit anschließendem Vorwärtssalto in der zweiten Flugphase alle Beteiligten. Sie bekam tolle 12,1 Punkte. „Die Mädels gaben an diesem Gerät nochmal alles. Man erkannte deutlich, dass sie wollen”, schließt Sabrina Maier.
Der Jubel war groß als die Mädels aus dem „kleinen“ Hülben auf Rang 2 aufgerufen wurden. Sprachlos war die ganze Truppe ebenso, als es hieß, dass der SVH auch in der Tabelle auf Rang 2 geklettert war.
Carina Kraiser wurde viertbeste Turnerin an diesem Tag, Melanie Burdukov erreichte Platz 9, gefolgt auf Platz 10 zusammen ihrer Schwester Valerie Burdukov.
Nun ist erst mal Sommerpause bei den Wettkämpfen angesagt. Erst am 5.10 (Balingen) und am 10.11 (Esslingen) geht die Bundesliga weiter. Bis dahin wird die Truppe an neuen Elementen arbeiten und sich den einen oder anderen Urlaub gönnen.
Tabelle nach dem 2. Wettkampftag
1. TSV Unterföhring
2. SV Hülben
3. TV Wetzgau
4.VFL Kirchheim
5.Turnteam Schwaben
6. TSG Balingen
7. TV Kempten
8. KTV Hohneck
V.l.n.r.: Valerie Burdukov, Melanie Burdukov, Tatjana Schmid, Finia Holder, Pia Kächele, Mara Gaßner, Carina Kraiser
Reihe hinten: Melanie Burdukov, Carina Kraiser, Valerie Burdukov, Mara Gaßner. Reihe vorn: Finia Holder, Pia Kächele, Tatjana Schmid